Die Kommunen in Deutschland haben 2017 mehr als 18 Mrd. Euro für Baumaßnahmen ausgegeben. Nötig wäre wesentlich mehr, ist aber wegen knapper Kassen in vielen Fällen nicht möglich. Alleine bei Schulgebäuden wird der kommunale Investitionsbedarf bis 2020 auf 73 Mrd. Euro geschätzt, bei Sportstätten sind es 35 Mrd. Euro. Die Bandbreite kommunaler Bauvorhaben ist groß, neben Straßenbau und Kanalisation geht es um Gebäude und Infrastruktur-Einrichtungen. Ob Recyclinghof, Wertstoffhof, Kita und Kindergarten, Schule, Altenheim, Wohnheim oder Veranstaltungshalle - für alles ist die Gemeinde zuständig.
Oft finden Bauvorhaben nicht in unmittelbarer kommunaler Verantwortung statt, sondern über kommunale Unternehmen und Trägergesellschaften. Diese müssen bei Bauvorhaben ebenfalls enge Budgets einhalten. "Kommunal" sind auch die örtlichen Kirchengemeinden, die ebenfalls als Bauherren tätig sind. Die Vergabe kommunaler Bauaufträge muss bestimmten Regeln folgen, das Vergaberecht - eine Wissenschaft für sich - ist zu beachten. Besondere Bedeutung besitzt die VOB - die Vergabe- und Vertragsordnung für Bauleistungen. Sie soll über öffentliche Ausschreibungen dafür sorgen, dass bei Bauvorhaben tatsächlich der beste Anbieter zum Zuge kommt und möglichst günstige Lösungen verwirklicht werden.